Die Worte, die von mir geschrieben werden wollen

Für die Suchende in mir. Für die, die verstehen will aber auch endlich fühlen.

Für die Abenteurerin, die das Abenteuer braucht, wie die Luft zum Atmen. Genauso wie die Worte, die mich zu Menschen tragen und mich mit ihnen verbinden.

Für die Maria, die sich damals die Seele aus dem Leib schrieb, in Tagebüchern, Liedern oder Gedichten, als es das Wort „Journalen“ noch nicht gab.

Mir ist heute etwas bewusst geworden. Heute war die Verabschiedung meiner Tochter aus dem Kindergarten. Alle Kinder bekamen zum Abschied ihren dicken Ordner, mit allem, was sie in den letzten Jahren so gebastelt, gemalt und erlernt haben. Ein kleiner Kosmos voller Kindererinnerungen der ersten Jahre in Fremdbetreuung abgeheftet in einem Aktenordner. Ich dachte unweigerlich an meine eigene Kindergartenzeit zurück und daran, dass ich damals vor allem den ganzen Tag eines tat – malen. Stillschweigend in meine Welten versunken, kreierte ich mit Pinsel und Stift meine Traumrealitäten. Ich spielte oft eher allein als mit den anderen Kindern. Irgendwie war mir nicht danach.

Auf jeden Fall durfte auch ich zwei große Mappen voller Bilder mit nach Hause nehmen und meine Erzieherin verabschiedete sich mit den folgenden Worten von mir und meiner Mutter „Ich bin schon so lange Erzieherin hier aber hatte noch nie ein Kind, das so viel gemalt hat, wie Maria“.

Es waren die Bildwelten, die mich bewegten. Schon immer. Mein Medium, über das ich dem in mir zum Ausdruck verhalf. Und wie natürlich habe ich das als Kind gemacht, als ich noch nicht fähig war, Worte für das zu finden, was mich umtrieb.

Ich beobachtete heute im Gottesdienst die einzelnen Kinder, als sie eine Aufführung machten und konnte gefühlt in jedem sehen, wie es sich geliebt, angenommen, unsicher, wild, frei oder schüchtern fühlte. Jedes stand anders vor dem Publikum, bestehend aus Eltern. Jedes Kind hatte bereits seine Essenz, seinen Charakter und Talente erkannt und lebte danach oder unterdrückte sie, aus welchen Gründen auch immer. Manche tanzten zur Musik, andere standen ganz stramm. Jeder drückte sich so aus, wie es ihm gebührte.

So war auch ich damals bereits kaum fähig zu sprechen, schon eine kleine Künstlerin. Und die Kunst ist heute nicht nur mein Beruf, meine Leidenschaft und mein Hobby, sie ist mein Lebenselixier und meine Art zu sprechen ohne Worte zu nutzen, oder besonders dann mich darüber auszudrücken, wenn Worte nicht mehr reichen.

Die Kunst ist mein Art zu sprechen

ohne Worte zu nutzen.


Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass eine Art mich auszudrücken, die ich sehr lange praktiziert habe, besonders in den letzten Jahren ganz in Vergessenheit geraten ist. Das Schreiben. Es sind so viele Dinge passiert, dass mir die Worte verloren gingen und auch die Praxis, darüber zu schreiben.

Früher habe ich einen Blog geschrieben. Auch wenn mir irgendwie mulmig dabei war, meine Worte und Gefühle in die Welt zu schicken, gab es viele Menschen, die meine Beiträge gerne gelesen haben. Und diesen Blog hier habe ich vor ein paar Jahren, als ich meine Homepage erneuert habe auch ins Leben gerufen, aber nie wirklich bedient. Aus Angst.

In den letzten Jahren bekam ich oft aus meinem damaligen Umfeld Gegenwind dafür, dass ich Dinge aussprach, die man doch so nicht sagt und so nicht zeigt. „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit“. Ich gewöhnte mir an, meine Gefühle zu unterdrücken und gleichermaßen, das Schreiben darüber. Dabei war es ein mir urvertrautes Gefühl und Verlangen, über die Dinge zu reden, die mich bewegen und bewegten. Versteckt konnte ich das noch immer über meine Bilder, die meine Sehnsüchte zeigten und den Wunsch nach einer besseren Welt aber meine Worte verstummten.

Und heute habe ich sie wieder entdeckt. Die Worte, die von mir geschrieben werden wollen. Und ich möchte dieses Baby hier raus in die Welt bringen und wieder schreiben. Die Maria so sein lassen, wie sie wirklich ist, denn die Kinder haben mir eins gezeigt: Man kann eigentlich nichts gegen sein Wahres Ich tun, außer es zu unterdrücken, was aber letztlich nur zu Verbitterung und Traurigkeit führt.

Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen, ihre Geschichten zu hören, ihnen dabei in die Augen zu schauen und gleichzeitig in ihre Seele. Ich liebe die Verbindung, die über Worte entstehen können. Es mag sein, dass ich die Worte nicht direkt an dich adressiere, aber du spürst sie dennoch und vielleicht bewegt sich etwas für dich.

Und Worte helfen mir, ein tieferes Verständnis für diese Welt zu erlangen, die ich versuche zu ergründen, obwohl ich weiß, dass ich das wahrscheinlich niemals schaffen werde.

Ich möchte euch wieder mitnehmen in meine Welt, ohne Angst davor, für meine Worte kritisiert zu werden oder belächelt, auch wenn das passieren wird. Vielleicht sind meine Worte nicht für dich gedacht, aber für jemand anderen. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, eine große Schreiberin zu sein, aber ich tue es, weil es sich so richtig und wichtig für mich anfühlt, dies zu tun. Und ich möchte meine Worte nicht mehr zurückhalten, nur weil Menschen versucht haben, mich von mir selbst zu entfernen, indem sie mir den Mund verboten haben oder mich abgestraft haben, für das was ich zeige und sage.


Als ich die Kinder heute gesehen habe, so kurz vor ihrem Schuleintritt, ist mir klar geworden, dass ich auch mal so war und irgendwie tief in mir drinnen immer noch so bin. Wir machen automatisch das am Anfang unseres Lebens, was zu uns gehört, was wir sind. Ich hoffe so sehr, dass sich diese vielen tollen Kinder das bewahren können, obwohl sie jetzt ein Teil des Systems werden…auswendig lernen müssen, nachplappern müssen und vielleicht die ein oder andere Seite komplett unterdrücken müssen… Ihr seht, ich stehe der Schule skeptisch gegenüber, denn bei mir war genau das der Fall. Ich habe damals so viel von dem aufgeben müssen, was mich eigentlich ausgemacht hat und habe mich mit dem ein oder anderen Fach total gequält. Erst später, als ich mich entschieden habe, etwas zu studieren, was mich interessiert und meine Leidenschaft wieder zum flackern brachte, da ergab es wieder einen Sinn und ich konnte mich dem total hingeben. Aber halten wir an dieser Stelle dennoch fest, dass es die Schule war, die mir die Fähigkeit anlernte, aus Buchstaben Worte zu bilden und diese auch zu Sätzen zu formen.

Hast du dich mal gefragt, was dich glücklich macht? Ist es dir schwergefallen, darauf eine Antwort zu finden? Meine Antwort darauf lag in meiner Kindheit, in der Zeit vor dem Schuleintritt, als ich noch unbefangen sein konnte, wer ich war. Ich frage Menschen immer, was sie als Kinder gemacht haben, wenn sie Glück empfunden haben. Man macht eben von sich aus das, was einen glücklich macht als Kind.

Ich beobachtete die Natur, war so viel draußen, wusste genau, wie es riecht, wenn es Frühling wird und ich wusste genau, wie sich die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut im Sommer anfühlten, wenn es kurze Zeit später dämmerte. Kein Stift, keine Kreide, kein Bastelmaterial blieb von mir ungenutzt. Wenn Musik erklang, war ich die erste, die sich dazu bewegte. Okay, ich muss gestehen, dass meine vier Brüder nicht unbedingt Tänzer waren, aber durch mich floss die Musik wie das Blut.

All‘ diese Dinge mache ich noch immer heute. Ich beobachte die Welt, lasse die Gefühle durch mich durchfließen und versuche sie durch Musik oder Kunst zum Ausdruck zu bringen. Und jetzt, ja jetzt, da möchte ich auch wieder die Worte finden und euch mitnehmen auf diese Reise. Bist du dabei? Und wusstest du, dass sich gewisse Emotionen, die wir unterdrücken, in Krankheiten enden? Also ist das hier prophylaktisch eine Art, nichts mehr zu unterdrücken und es einfach fließen zu lassen.

Es geht endlich los! Lass los, was gegen dein Wahres Ich ist. Ich lasse alle Vorurteile los, die mir Leute mitgegeben haben, um mich davon abzuhalten, meine Wahrheit zu sprechen. Ihre Stimmen sind es jetzt, die in mir verstummen, damit meine eigene wieder laut werden kann.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Hier geht's weiter!

0€ PDF für dich!
Dein authentischer & selbstsicherer Auftritt vor der Kamenra
Hi, ich bin Maria

Leidenschaftliche Foto- und Videografin, Mama und Weltverbesserin.

Kategorien